Dorfkapelle von Glasern

Ein Gemeinschaftswerk ist die Kapelle von Glasern


1951/52
Neubau der Kapelle

1965
Im Glockenturm der Kapelle wird ein elektrisches Geläut eingerichtet.

2000
Letzte größere Renovierung

Bedeutung und geschichtliche Betrachtungen

Die Kapelle ist in Glasern nicht nur der Mittelpunkt der Ortschaft, sie hat auch eine wichtige Bedeutung für die christliche Dorfgemeinschaft. Traditionell wechselt der Kapellendiest jährlich von einem Haushalt auf den anderen.
Er besteht hauptsächlich im täglichen Gebetläuten, im Sterbeläuten, in der Organisation von Kreuzwegen, sowie im Vorbeten und -singen von Maiandachten.

Seit 1970 kommen alle Jahre die Gläubigen der Pfarrgemeinde bei der Flurprozession von Kirchendemenreuth über Altenparkstein nach Glasern, um dort gemeinsam vor der Kapelle einen Gottesdienst zu feiern.

Die Kapelle entstand an einer Stelle, wo früher der Ortsbackofen stand. Das Grundstück, auf dem in den Jahren 1951/52 die Bauarbeiten ausgeführt wurden, war bereits 1935 in Gemeindegrund übergegangen. Die  Bauausführung hatte unter Expositus Johann Beck und Bürgermeister Lang die Firma Hösl („Brand“) aus Friedersreuth inne.
Die feierliche Einweihung der Kapelle fand am 27. Juli 1952 mit Expositus Johann Beck und Primiziant Hans Stauffer aus Döltsch statt.
Im Laufe der Jahre wurden immer wieder Renovierungen von den Glasauer Bürgern durchgeführt.

Alle Bürger von Glasern halfen beim Kapellenbau zusammen. Baptist Kaiser (ab 1960 Bürgermeister der Altgemeinde Altenparkstein) zog die Fäden. Josef Rupprecht (Loudl-Seff) verkaufte Holz für die Kapelle. Grubenholz war damals teuer (Ein Kubikmeter brachte ca. 60 DM ein). Baptist Kaiser verkaufte den sogenannten Brandplatz an Josef Neumann. Den Erlös von ca. 700.- DM stiftete er für den Kapellenbau. (Zum Vergleich: eine Halbe Bier kostete damals 45 Pfennige). Ludwig Busl stiftete den Kreuzweg. Der Altar stammt aus Pressath von der Klosterkapelle.
1963 wurde vom Jagdpächter Franz Hammer die Muttergottesfigur gestiftet, geschnitzt von Bildhauer Leo Bäumler.

Die alte Glocke vom früheren Glockenturm auf dem Anwesen Ackermann wurde im Zweiten Weltkrieg „zwangsverpflichtet“, d.h. sie wurde zu Kriegsmaterial eingeschmolzen. 1950 kam die neue Glocke, die seit 1952 in der neuen Kapelle die Dorfbürger zum Gebet ruft.